Mittwoch, 14. Dezember 2011

Stürmer der politischen Mitte

Von Plebiszit
Man stelle sich ein Fußballspiel vor, in dem es nur Mittelstürmer gibt. Ein 'Hauen und Stechen' schlechthin.
Dennoch beanspruchen Blockparteien immer die "Politische Mitte" für sich allein.


Weit ab vom frenetischen Getöse der Parteitage, ist einem Verstandeigentümer bewusst,- sofern er der Geometrie und Logik folgt-, daß ein virtueller Strich das Lager jener Anhänger trennt, welches umgangssprachlich Links/Sozialismus/Ideologie versus Rechts/Freiheit/Konservativ definiert. Andernorts nennen sich die Blöcke z.B. Republikaner/Patrioten und Demokraten/Sozialisten.
Wie in jeder politischen Bewegung gibt es neben der Räson ,fundamentale, liberale und sonstige Strömungen deren Inhalte sogenannte Flügel bilden. Hierbei kann es in der Tat zu Annäherungen kommen, wie auch Zweckbündnisse beider Lager geben.
Vertreter des rechten Flügel bei linken Parteien und Vertreter des linken Flügel bei rechten Parteien, finden wir meist in den Ausschüssen wieder. Diesen Part der Blöcke nun aber als Mitte zu verorten wäre schlicht Unsinn, im Wortsinn.


Die politische Mitte ist also ein Plastikwort , ein Mythos hinter welchem sich Feiglinge und Eulenspiegler verbergen und steht zudem auch unter Beschuss ihrer eigenen Erfinder.
Folgt man dennoch der Hypo-These von "der Mitte", ertappt man die politischen Anspruchsteller, welche glauben im Revier eine unschlüssige, heimatlose Masse an Wähler-und Nichtwähler vorzufinden. Diese Gaukler versprechen: "Wir nehmen euch in die Mitte", bei uns im Sozialismus habt ihr eure Heimat. Erst recht machen sie sich zu Narren wenn ,-wie kürzlich in der KW49 2011 auf dem PT der SPD,- von einer "linken Mitte" schwadroniert wird.


Die Semantik, welche sich mit der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke befasst, wird seit den subversiven 68er gezielt und medial widerspruchslos missbraucht. Einen Höhepunk dieser perversen Ausdrucksweise findet man in der heute gängigen Schuldzuweisung, wenn Linke vom "Rassismus in der Mitte der Gesellschaft" reden dürfen. Doch dieses ist ein eigenes Thema und gehört in die Kategorie kollektive Verleumdung, Einschüchterung und Politische Korrektheit.

Um nicht dogmatisch oder unversöhnlich dazustehen, könnte man einer Formel zustimmen, wobei die "politische Mitte in der Mehrheit einer Legislatur " erkennbar wird, eben der Gegenpart zu Opposition. Eine Sitzordnung kann es schon mal überhaupt nicht sein. Mitte bleibt aber trotzdem die Bettritze und der Abstand zweier Stühle welche, nur einer für sich beansprucht.
Soviel und mehr zur Richtigstellung.


Um die Thematik auf den Punkt zu bringen:
Politische Mitte ist weder eine Weltanschauung noch ein Stand'punkt,- es sei denn man findet noch Platz auf ihm.


siehe auch: Wenn Idealisten Ideologen werden